Fructose (umgangssprachlich Fruchtzucker) ist wie Glucose (Traubenzucker) ein Einfachzucker. Doch im Gegensatz zu Glucose wird sie vom Verdauungssystem nur langsam (und nicht vollständig) aufgenommen. Daher kommt es durch Fructose nicht zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckers, weshalb sie als "Diabetikerzucker" empfehlen wurde. Doch diese Zeiten sind vorbei.
Fructose kommt in vielen Früchten (zum Beispiel Bananen, Äpfel, Birnen) natürlich vor. Weiterhin findet sie sich sich in Gemüse (Süßkartoffeln, Karotten, ...) und auch in Getreide (Mais). Bei all diesen Lebensmitteln geht man heute davon aus, dass ihr Konsum auch weiterhin kein Problem darstellt, da die Menge an Fructose begrenzt ist und die Lebensmittel insgesamt eine sinnvolle und gesunde Nährstoffkombination liefern.
Anders verhält es sich mit industriell hergestellter Fructose. Sie wird preiswert aus Maisstärke gewonnen und süßt etwas stärker als normaler Haushaltszucker. Da sie bezogen auf ihre Süßkraft billiger als normaler Haushaltszucker ist, haben vielen Industrieunternehmen insbesondere in Getränken den (normalen) Zucker durch Fructosesirup ersetzt. Hierbei bleibt der Kaloriengehalt des Produkts weitgehend unverändert. Und diese (im Gegensatz zur natürlich in Früchten vorkommenden) "leere" Fructose hat eine Reihe negativer Wirkungen auf den Organismus.
Erhöhter Fructosekonsum fördert die Entwicklung von Übergewicht und Fettleibigkeit da sie direkt in Fett umgewandelt und gespeichert wird. Außerdem reduziert sie Sättigungsgefühl und Fettverbrennung. Der übermäßige Konsum fördert die Entstehung einer Fettleber und des metabolischen Syndroms (das sogenannte "tödliche Quartett" aus Übergewicht im Bauchraum, erhöhten Blutzucker- und Blutfettwerten sowie Bluthochdruck).
Und damit nicht genug. Fructose erhöht den Harnsäurewert drastisch und kann bei erhöhtem Konsum zu Gicht führen. Und das geht so: Im Körper wird zum Abbau der Fructose der Energieträger ATP verbraucht; zurück bleibt über mehrere weitere Abbaustufen letztendlich Harnsäure! Schon wenige Minuten nach dem Konsum eines fructosehaltigen Getränks steigt der Harnsäurewert im Blut an. Zusätzlich führt die durch Fructose angeregte Insulinproduktion zu einer verlangsamten Ausscheidung der Harnsäure.
Gichtkranke sollten bei Soft-Drinks auf jeden Fall einen Blick ins Kleingedruckte (sprich die Zutatenliste) werfen und fructosegesüßte Getränke zumindest nicht regelmäßig trinken. Allerdings ist der Fruchzucker nicht immer problemlos zu erkennen. Er versteckt sich beispielsweise hinter den Begriffen...
Keine Gefahr geht von mit normalem Zucker gesüßten Getränken aus (wenn man mal vom der negativen Wirkung auf das Körpergewicht absieht) sowie von mit Süßstoffen gesüßten Getränken.
Neben Fructose erhöhen auch die Zuckeraustauschstoffe Xylit und Sorbit den Harnsäurewert, wenn Sie in größeren Mengen konsumiert werden.
Praktisch alle Obstsorten und Fruchtsäfte enthalten nennenswerte Mengen an Fructose. Und Früchte in verarbeiteter Form (z. B. getrocknet oder als Marmelade) können verglichen mit dem frischen Produkt einen deutlich erhöhten Fructosegehalt aufweisen.
Auch bei Obst führt die enthaltene Fructose zu einer erhöhten Entstehung von Harnsäure. Allerdings geht man davon aus, dass bei Obst der gesundheitsfördernde Wert als wichtiger anzusehen ist als die negative Wirkung der Fructose. Daher kann Obst in den üblichen Mengen durchaus weiter gegessen werden.