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Hausmittel beim Gichtanfall

 

Nur wenige Dinge im Leben sind so schmerzhaft wie ein Gichtanfall. Und eine falsche oder verzögerte Behandlung verschlimmert die Situation und verlängert die Schmerzen noch zusätzlich. Es ist unumstritten, dass die einzige effektive Behandlung des Gichtanfall der Einsatz von Medikamenten ist. Das heißt, Hausmittel können die "richtige" Behandlung des Gichtanfalls ergänzen, aber niemals ersetzen.

 

Das heißt, bevor Sie über Hausmittel nachdenken bitte...

  • ab zum Arzt.
  • Nehmen Sie die Medikamente, die Ihr Arzt Ihnen vorsorglich für den Fall eines Gichtanfalls verschrieben hat. 
  • Nur wenn Sie nicht (sofort) zum Arzt können oder wollen: Es gibt auch frei verkäufliche Medikamente, die beim Gichtanfall helfen (zum Beispiel Ibuprofen oder Naproxen). Vorausgesetzt, Sie wissen, dass Sie diese Medikamente vertragen und diese aus der Sicht Ihres Arztes auch nehmen dürfen. 

So, und erst jetzt kommen wir zu den Hausmitteln. Diese Hausmittel helfen beim Gichtanfall tatsächlich und ergänzen die Behandlung mit Medikamenten sinnvoll:

 

Kühlen, kühlen, kühlen!

Kälte reduziert die Durchblutung, bremst den Entzündungsprozess und reduziert die Schmerzen. Die Kälteanwendung sollte mehrmals täglich für zehn bis 20 Minuten wiederholt werden. Aber achten Sie darauf, dass es nicht zu kalt wird, ein Beutel mit Eis kann das Gewebe schädigen. Geeignet sind zum Beispiel:

  • Umschläge mit kalten feuchten Tüchern.
  • Medizinische Kühlpäckchen (ggf. ein Tuch dazwischenlegen)
  • Was das Gefrierfach so hergibt, z. B. Tiefkühlerbsen (Tuch dazwischenlegen)
  • Den Fuß in eine Schüssel mit kaltem Wasser stellen
  • Quarkwickel 

 

Abwarten und Tee (oder Wasser) trinken

Reichliches Trinken unterstützt den Körper beim Ausscheiden der Harnsäure und beugt Nierensteinen vor. Geeignet sind hier insbesondere Wasser, Kräuter- und Früchtetees (weitgehend unabhängig von den eingesetzten Kräutern beziehungsweise Früchten, auch wenn bestimmte Produkte entsprechend beworben werden).  Verzichten Sie komplett auf Bier und andere alkoholische Getränke! 

 

Fuß mit Quarkwickel
Quarkwickel beim Gichtanfall

Schonen Sie sich!

Geben Sie Ihrem Körper Zeit. Schonen Sie sich und vermeiden Sie Stress. Machen Sie es sich auf der Couch bequem und schauen Sie ein paar Filme. Oder nehmen Sie sich ein gutes Buch. Dann hat der Körper die Ruhe die er braucht um mit dem Gichtanfall umzugehen.  Haben Sie etwas Geduld!

 

Was können sie sonst noch tun?

  • Legen Sie den Fuß / das Gelenk hoch.
  • Vermeiden Sie viel Bewegung und Belastung des betroffenen Gelenks.
  • Nutzen Sie einen Gehstock oder Krücken.
  • Halten Sie das betroffene Gelenk unbedeckt. Oft ist schon das Gewicht der Bettdecke kaum zu ertragen. Verschaffen Sie daher dem Gelenk die Freiheit, die es braucht. Schneiden Sie bei Socken den Bereich vom großen Zeh schräg ab. Dann bleibt der Fuß warm, der Zeh aber kühl.
  • Nehmen Sie kein Aspirin / Acetylsalicylsäure / ASS. Sie behindert die Ausscheidung der Harnsäure. Ausnahme: Das Aspirin / ASS wurde Ihnen vom Arzt verschrieben (zum Beispiel zur Blutverdünnung).

 

Waren das schon alle Hausmittel beim Gichtanfall?

Hausmittel gibt es für und gegen alles. Allerdings fehlt oft der Beweis einer tatsächlichen Wirkung. Oft wirkt nur der Placebo-Effekt. Oder sie werden "traditionell" angewendet, was auch keinen Beweis für eine Wirksamkeit darstellt.

 

In diesem Artikel wurden bisher nur die Hausmittel gelistet, die tatsächlich (nachgewiesenermaßen) wirken. Und das sind nun mal nur sehr wenige. Weiterhin gibt es noch viele weitere Hausmittel, die hier und da zur unterstützenden Behandlung beim Gichtanfall empfohlen werden. Hier finden Sie einige davon, allerdings sollten Sie keine großen Erwartungen in Ihre Wirksamkeit setzen: 

 

  • Essig / Apfelessig
  • Kirschen / Sauerkirschen / Sauerkirschsaft
  • Ingwer
  • Bananen
  • Backpulver / Natriumbicarbonat
  • Sellerie / Selleriesamen
  • Mädesüßtee
  • Birkenblättertee
  • Brennnesseltee / Urtica dioica
  • Schüßler-Salze Nummer 6, 9 und 11
  • basische Wickel
  • Giersch ("Zipperleinskraut", englisch "goutweed") wurde früher in der Naturheilkunde gegen Gicht eingesetzt. Er kann als Salbe oder Tee genutzt werden. Auch wenn er viele medizinisch relevante Inhaltsstoffe enthält fehlt ein Nachweis der Wirksamkeit bei Gicht.
  • ...

Abzuraten ist von Weidenrinde, da sie natürliche Salicylate (also ähnliche Wirkstoffe wie Aspirin / Acetysalicylsäure) enthält. 


Bildnachweis

Seitenkopf: Alexander Raths

Quarkwickel: ginasanders