Themenübersicht: Was ist Gicht?

Was ist Gicht?

Das Bild vieler Menschen von der Krankheit Gicht (Hyperurikämie, früher im Volksmund auch als „Zipperlein“ bezeichnet) ist relativ unscharf. Fast jeder kennt den Begriff, die wenigsten wissen jedoch konkret worum es sich handelt. Oft wird (nur mäßig richtig) auf schmerzhafte Probleme mit den Fingergelenken getippt. Spätestens wenn es einen dann aber selber erwischt, ist man gezwungen, sich näher mit dem Thema zu beschäftigen.

Der akute Gichtanfall

Die Veranlagung für Gicht und ein hoher Harnsäurewert bleiben oft unbemerkt. Daher hat der „Neu-Gichtkranke“ seinen ersten Kontakt mit dem Thema Gicht meist in Form des akuten Gichtanfalls. Und dieser kommt bevorzugt bei Nacht (da hier die Körpertemperatur etwas niedriger ist) und ist ausgesprochen schmerzhaft.


Wie wird Gicht behandelt?

Generell geht man heute davon aus, dass erhöhte Harnsäurewerte (Hyperurikämie) ohne weitere Symptome auch nicht medikamentös behandelt werden müssen. Dies gilt zumindest bis zu einem Harnsäurewert von, je nach dem wen man fragt, 9 bis 12 mg / dl.

 

Ist es jedoch bereits zu einem oder zwei Gichtanfällen gekommen, haben sich Gichtknoten (Tophi) gebildet oder liegt eine eingeschränkte Nierenfunktion vor, dann muss der Arzt mit einer Behandlung zur Senkung des Harnsäurewerts beginnen. 

Hausmittel beim Gichtanfall

Geht es nur mit Medikamenten? Oder kann ich mir auch anders helfen? 

 

Viele Menschen suchen nach besser verträglichen oder natürlichen Formen der Behandlung des Gichtanfalls. Allerdings sind wenigen wirksamen Hausmittel dem Gichtanfall nicht gewachsen und können nur unterstützend eingesetzt werden.


Ursachen für Gicht

Die Veranlagung für Gicht tragen viele Menschen in ihren Genen. Bei ihnen können die Nieren Harnsäure nicht in so großem Maße ausscheiden wie bei anderen Menschen. Allerdings braucht die Wohlstandskrankheit Gicht oft noch weitere Auslöser. Dies sind meist Übergewicht, Alkoholkonsum oder eine zu purinreiche Ernährung.

Purin und Harnsäure

Purine sind Bausteine von Nukleinsäuren. Sie sind wichtige Bestandteile des Speichers der Erbinformationen (DNS / RNS) und somit in jeder Zelle vorhanden. Sie werden vom Körper selbst gebildet sowie mit der Nahrung aufgenommen. Später werden sie vom Körper zu Harnsäure abgebaut. Schafft es der Körper nicht, die anfallende Menge an Harnsäure auszuscheiden, bilden sich Harnsäurekristalle und es kann zu einem Gichtanfall kommen.


Diagnose / Nachweis der Gicht

Woran erkennt der Arzt eigentlich, dass es sich bei den heftigen Gelenkschmerzen seines Patienten um Gicht handelt? Was bestätigt die Diagnose und was spricht eher gegen eine Gichterkrankung?

Frauen und Gicht

Gicht ist eine Männerkrankheit – Frauen bekommen keine Gicht…

 

Diese Aussage stimmt nur auf den ersten Blick. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass Frauen genauso oft an Gicht erkranken wie Männer. Nur eben erst ein bis zwei Jahrzehnte später.


Gichtknoten / Gichttophi

Gichtknoten bilden sich bei Menschen, die bereits seit längerer Zeit mit einem erhöhten Harnsäurewert leben. Der Fachbegriff für Gichtknoten lautet Gichttophus, Mehrzahl Gichttophi (vom lateinischen Tophus = Stein). Hierbei handelt es sich um meist schmerzfreie kleine kugelige Ablagerungen von Harnsäure unter der Haut. 

Krankheiten die Gicht ähneln

Die Diagnose „Gicht“ stellt jeder Hausarzt relativ problemlos aufgrund des typischen Beschwerdebildes. Meist liegt er dabei auch richtig. Aber es gibt eine Reihe anderer Krankheiten, die auf den ersten Blick zu ähnlichen Beschwerden führen und auch auf die gleiche Behandlung (sprich NSAR oder Cortison) ansprechen. Hier kann es dann schon vorkommen, dass Patienten über einen längeren Zeitraum nicht richtig behandelt werden.


Der richtige Arzt bei Gicht

Wer Gicht hat wird ohne (zumindest gelegentliche) Arztbesuche nicht auskommen. Sei es, um einen akuten Gichtanfall zu behandeln, Medikamente zu verschreiben oder mal wieder den Harnsäurewert zu bestimmen. Doch nicht immer ist man mit seinem Arzt auch zufrieden. Spätestens wenn der Behandlungserfolg ausbleibt, muss man sich über seine Arztwahl Gedanken machen.

Gesprächskarte für den Arztbesuch

Beim Arzt geht es oft Ruck-Zuck. Da kann schon mal das eine oder andere Thema auf der Strecke bleiben. Die GichtInfo.de-Gesprächskarte soll Ihnen helfen, die für die Behandlung Ihrer Gicht wichtigen Themen anzusprechen und so dem Arzt die Möglichkeit geben, die optimale Behandlung für Sie zu wählen.


Harnsäurewert bestimmen

Mit dem Harnsäurewert steht und fällt der Erfolg der Behandlung. Und so ist es für Gicht-Patienten durchaus hilfreich, den aktuellen Harnsäurewert zu kennen. Normalerweise sollte der Harnsäurewert jedes halbe Jahr kontrolliert werden. Auch bei Gesunden mit genetischer Vorbelastung (also Gicht bei Eltern oder Großeltern) sollte eine regelmäßige Kontrolle erfolgen.

Gicht und Erektile Dysfunktion

Dass unbehandelte Gicht nicht nur zu Gichtanfällen führt, sondern auch noch verschiedene andere negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat, ist hinlänglich bekannt. Anscheinend müssen wir uns jetzt mit einer weiteren Nebenwirkung von Gicht beschäftigen: „Erektile Dysfunktion“ oder auf gut deutsch: Erektionsstörungen.


Völlig wirkungslos bei Gicht...

Es gibt eine praktisch unübersehbare Menge an Vorschlägen oder Produkten, die Gicht lindern oder heilen sollen. (Wenn etwas damit beworben wird, dass es Gicht heilt, sollten Sie gar nicht erst weiterlesen!) Hinter vielen Produkten stehen handfeste monetäre Interessen; wieder andere Behandlungen oder Verhaltensweisen werden vorgeschlagen, weil sie sich (zumindest im Einzelfall) bewährt haben. Einen wirklichen Beweis für ihre Wirksamkeit bei Gicht bleiben die Anbieter aber meist schuldig.

Bildgebende Verfahren

Die bildgebenden Verfahren zum Nachweis und zur Diagnose der Gicht gewinnen heute zunehmend an Bedeutung. Wo früher wenige typische Symptome für die (nicht immer richtige) Diagnose „Gicht“ ausreichten, wollen wir es heute gerne genau wissen. Daher werden neben den klassischen Kriterien verstärkt auch die „bildgebenden Verfahren“ für einen Blick in den Körper hinzugezogen.


Erfahrungsberichte zum Gichtanfall

Der erste Gichtanfall trifft sein Opfer in der Regel völlig unvorbereitet. Ist man dann auch noch im Ausland, am besten ohne Arzt und Internet, kommt man in den vollen „Genuss“ des Gichtanfalls. Der erste Erfahrungsbericht schildert den ersten Gichtanfall des Autors dieses Buches, der zweite stammt aus dem Jahr 1683 von Dr. Thomas Sydenham. Über drei Jahrhunderte sind vergangen, aber Sie werden die Ähnlichkeiten erkennen.