Die Abkürzung „NSAR“ fällt im Zusammenhang mit Medikamenten gegen rheumatische Beschwerden relativ oft, daher sollte man sie kennen. Er steht für nichtsteroidale Antirheumatika. Also cortisonfreie, entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente.
NSAR sind keine Mittel die den Schmerz unterdrücken, sondern sie bekämpfen die Entzündung. Hierdurch reduziert sich auch der Schmerz. Das bekannteste NSAR ist die Acetylsalicylsäure (ASS – der Wirkstoff von Aspirin). Allerdings ist sie zur Behandlung des Gichtanfalls nicht geeignet, da sie zu schwach wirksam ist und die Ausscheidung von Harnsäure behindert.
Zu den bei der Therapie des Gichtanfalls gängigsten nichtsteroidalen Antirheumatika gehören:
Neben den oben genannten (sozusagen klassischen) NSAR gibt es seit einigen Jahren auch noch die „selektiven COX-2-Hemmer“, die hier in einem eigenen Artikel behandelt werden.
Die vielen verschiedenen NSAR wirken alle nach demselben Mechanismus: Sie hemmen die Wirkung von zwei Enzymen, die für die Bildung von Prostaglandinen (Gewebshormonen) verantwortlich sind. Prostaglandine regen unter anderem die Entzündungsreaktion an. Fehlen sie, lässt die Entzündung nach.
So weit, so gut. Allerdings haben Prostaglandine noch eine zweite wichtige Funktion: Sie regeln die Schutzmechanismen des Magens. Werden sie durch NSAR unterdrückt, kann es (insbesondere bei häufiger Anwendung) zu Sodbrennen, Entzündungen von Magenschleimhaut und Speiseröhre sowie zu Blutungen und Geschwüren kommen.
NSAR dürfen nicht auf leeren Magen eingenommen werden. Wenn Sie auf NSAR mit Magenproblemen reagieren, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt abklären, ob der Einsatz eines Magenschutzmittels (wie z. B. Omeprazol) sinnvoll ist. |
Die Dauereinnahme kann zu Leber- und Nierenschäden führen. Bei Dauereinnahme müssen daher die Leber- und Nierenwerte regelmäßig überprüft werden.
Je länger NSAR genommen werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen. |
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