Das Bild vieler Menschen von der Krankheit Gicht (Hyperurikämie, früher im Volksmund auch als „Zipperlein“ bezeichnet) ist relativ unscharf. Fast jeder kennt den Begriff, die wenigsten wissen jedoch konkret worum es sich handelt. Oft wird (nur mäßig richtig) auf schmerzhafte Probleme mit den Fingergelenken getippt. Spätestens wenn es einen dann aber selber erwischt, ist man gezwungen, sich näher mit dem Thema zu beschäftigen.
Die Veranlagung für Gicht und ein hoher Harnsäurewert bleiben oft unbemerkt. Daher hat der „Neu-Gichtkranke“ seinen ersten Kontakt mit dem Thema Gicht meist in Form des akuten Gichtanfalls. Und dieser kommt bevorzugt bei Nacht (da hier die Körpertemperatur etwas niedriger ist) und ist ausgesprochen schmerzhaft.
Die Veranlagung für Gicht tragen viele Menschen in ihren Genen. Bei ihnen können die Nieren Harnsäure nicht in so großem Maße ausscheiden wie bei anderen Menschen. Allerdings braucht die Wohlstandskrankheit Gicht oft noch weitere Auslöser. Dies sind meist Übergewicht, Alkoholkonsum oder eine zu purinreiche Ernährung.
Der erste Gichtanfall trifft sein Opfer in der Regel völlig unvorbereitet. Ist man dann auch noch im Ausland, am besten ohne Arzt und Internet, kommt man in den vollen „Genuss“ des Gichtanfalls. Der erste Erfahrungsbericht schildert den ersten Gichtanfall des Autors dieses Buches, der zweite stammt aus dem Jahr 1683 von Dr. Thomas Sydenham. Über drei Jahrhunderte sind vergangen, aber Sie werden die Ähnlichkeiten erkennen.
Nachts große Schmerzen im großen Zeh bekommen. Am nächsten Tag zum Arzt geschleppt. Der Arzt wirft einen Blick drauf und stellt die Diagnose Gicht. Nimmt schnell noch Blut ab und ein paar Minuten später steht man wieder auf der Straße. Mit der Diagnose und ein paar guten Ratschlägen im Kopf und einem Rezept in der Hand…
Nach der Diagnose "Gicht" schießen einem einige Fragen durch den Kopf. GichtInfo.de listet typische Fragen auf und gibt die ersten Antworten.