Allopurinol ist der „Gold-Standard“ bei der medikamentösen Senkung des Harnsäurewerts. Es ist ein Urikostatikum, das heißt, es reduziert die Menge der anfallenden Harnsäure, so dass der Harnsäurewert auf einen unproblematischen Wert fällt. Fast jeder Gicht-Patient bekommt von seinem Arzt Allopurinol verordnet, trotzdem bleibt manchmal (zumindest scheinbar) der Erfolg aus.
Allopurinol senkt die Harnsäurekonzentration im Blut, indem es den Abbau von Purinen zu Harnsäure hemmt. Harnsäure wird über einen mehrstufigen Prozess im Körper abgebaut, Allopurinol blockiert hier den letzten Schritt, die Umwandlung vom Zwischenprodukt Xanthin zu Harnsäure. Und das verbliebene Xanthin kann der Körper relativ leicht ausscheiden.
Allopurinol ist gut wirksam, preiswert und verhältnismäßig gut verträglich. Daher ist es der „Goldstandard“ bei der Behandlung der Gicht. Der neuere (und teurere) Wirkstoff Febuxostat kommt in der Regel erst dann zum Einsatz, wenn Allopurinol nicht vertragen wird oder nicht ausreichend stark wirkt.
Ärzte verschreiben Allopurinol fast reflexartig bei der Diagnose „Gicht“. Was im Großen und Ganzen auch nicht falsch ist. Wie kommt es aber, dass viele Gichtkranke trotz Allopurinol weiter Beschwerden haben?
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Kann bei Therapiebeginn Gichtanfälle auslösen. |
Beim Auftreten von Hautausschlägen ist das Allopurinol sofort abzusetzen. Anderenfalls besteht die Gefahr, das sich eine lebensgefährliche Überempfindlichkeitsreaktion (Allopurinol-Hypersensitivitätssyndrom / Stevens-Johnson-Syndrom) entwickelt. |
Dauer der Einnahme | Langzeittherapie. Oft ist lebenslange Einnahme erforderlich. |
Tagesdosis |
● Üblicherweise 200 bis 300 mg Allopurinol bei leichter Gicht, 400 bis 600 mg bei schwerer Gicht mit Bildung von Gichtknoten. Bei Bedarf bis 800 mg möglich. Ab 300 mg wird die Einnahme auf mehrere Dosen täglich verteilt. ● Einschleichen: Behandlungsbeginn mit 100 mg. Dosissteigerung alle zwei bis vier Wochen bis der angestrebte Harnsäurewert erreicht ist (Kontrolle der Laborwerte durch den Arzt), ggf. auch Selbstkontrolle mit dem Harnsäuremessgerät. ● Einschleichen reduziert die Gefahr des lebensgefährlichen Hypersensitivitätssyndroms. |
Mögliche häufige Nebenwirkungen |
● Hautreaktionen (Juckreiz, kleinfleckige Blutungen, fleckig-knotiger Ausschlag) bei etwa vier Prozent der Anwender. Die Einnahme ist sofort abzubrechen. |
Wirksamkeit | Gut. Allopurinol führt immer zu einer Senkung des Harnsäurewertes. Es gibt keine „Therapieversager“. |
Verfügbarkeit | Rezeptpflichtig |
Handelspräparate | ● Bleminol, Foligan, Gichtex, Remid, Uribenz, Zyloric und andere |
Alternativen |
● Bei Unverträglichkeit oder nicht ausreichender Harnsäuresenkung: Febuxostat (Adenuric) ● Bei Unverträglichkeit: Kombinationspräparate mit Allopurinol und Benzbromaron |
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